8 Tipps für den perfekten Weißabgleich!
Wenn du wie die meisten Hundefotografen bist, hast du vielleicht schon mal Probleme damit gehabt, den perfekten Weißabgleich für deine Bilder während der Bearbeitung festzulegen.
Kennst du das Gefühl, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen? Manchmal ist es genau das!
Wenn du dir etwas lange genug anschaust, neigt dein Gehirn dazu, dir zu sagen, dass die Farben und Töne völlig normal und neutral sind. Dieses Phänomen wird als „Farbkonstanz“ bezeichnet und ist ein bekanntes Merkmal unserer Wahrnehmung.
Aus evolutionärer Sicht ist diese Eigenschaft sehr nützlich. Sie sorgt dafür, dass die Farben von Objekten unter verschiedenen Lichtverhältnissen relativ konstant bleiben. So erkennen wir zum Beispiel eine rote Beere unabhängig davon, in welchem Licht wir sie sehen.
Aber wenn es darum geht, deine Bilder richtig zu bearbeiten, kann dieses biologische Merkmal dir wirklich einen Streich soielen. Sie dir zum Beispiel das unten dargestellte Bild an. Es hat eine leichte Blaufärbung.
.. aber aufgrund der Farbkonstanz normalisiert unser Hirn die Farben. So wirkt es auf uns neutral.
Die Farbkonstanz spielt auch eine Rolle dabei, deine Wahrnehmung von Licht und Dunkel in einem konstanten Bereich zu halten. Daher kann es schwierig sein, festzustellen, ob ein Bild zu hell oder zu dunkel ist, wenn du es allein und groß auf deinem Bildschirm betrachtest, ohne anderen visuellen Kontext. Deine Augen und dein Gehirn arbeiten zusammen, um deine Wahrnehmung des Bildes zu normalisieren.
Erst wenn du später zu diesem Bild zurückkehrst und es in einem anderen Kontext siehst, wird sein wahres Aussehen tatsächlich enthüllt. Deshalb nutze ich auch gene andere Hintergründe bei der Bearbeitung, dazu aber später mehr.
Der Weißabgleich ist etwas, mit dem ich regelmäßig zu kämpfen hatte, aber im Laufe der Jahre habe ich mir einige Tricks und Tipps angeeignet, um Farbabweichungen zu identifizieren und den richtigen Weißabgleich festzulegen. Ich bin so versiert darin geworden, dass meine Augen trainiert ist Farbweichungen zu erkennen.
Die ersten Tipps, die du finden wirst, beziehen sich auf die Einrichtung deines Arbeitsbereichs. Danach werden wir uns mit einigen Methoden befassen, um dein zu hilfreiches Gehirn zu umgehen, damit du Problem mit der Farbkonstanz überwinden und jedes Mal einen perfekten Weißabgleich erzielen kannst.
Fotografie bedeutet wörtlich „malen mit Licht“. Das Verständnis von Licht ist daher ein entscheidender Eckpfeiler, auf dem der Rest deines fotografischen Wissens aufbauen sollte – sowohl beimFotografieren als auch beim Bearbeiten!
Natürliches Licht hat immer eine bestimmte Farbtemperatur, die hauptsächlich davon abhängt, wo sich die Sonne am Himmel befindet und wie sie auf das Umfeld trifft.
Die Mittagssonne hat die neutralste Farbtemperatur, während sich die Farbtemperatur erwärmt, wenn die Sonne dem Horizont näherkommt. Nach Sonnenuntergang wird die Farbtemperatur kühler. Wenn dein Motiv im Umgebungs- oder indirekten Licht liegt, wo das direkte Sonnenlicht blockiert oder gestreut wird, ist die Farbtemperatur normalerweise neutral oder kühl. Schattenlicht, besonders unter einem klaren blauen Himmel, kann einen bläulichen Farbton erzeugen. Bewölktes Wetter kann von neutral bis kühl reichen. Ich berücksichtige immer das Licht, in dem das Bild aufgenommen wurde, während ich es bearbeite.
Bilder, die bei vollem Sonnenlicht zu den Enden des Tages hin aufgenommen wurden, haben von Natur aus eine wärmere Ausstrahlung.
Da deine Wahrnehmung eines Bildes so stark von deinem Gehirn beeinflusst wird, ist es wichtig, sich auf die „Werkzeuge“ zu verlassen, die dir zur Verfügung stehen. Es macht wenig Sinn, ein Bild zu bearbeiten, um den Weißabgleich zu korrigieren, wenn dein Monitor die Farben nicht korrekt anzeigt.
Ein nicht kalibrierter Monitor verschlimmert das Problem nur und macht die Bildbearbeitung meiner Meinung nach irgendwie zwecklos.
Ein Kalibriergerät wie ein Spyder kann dabei helfen, Probleme zu beseitigen, die durch deinen Monitor verursacht werden, indem es dir falsche Farben, Helligkeit oder Kontrast anzeigt. Regelmäßige Kalibrierung ist ein MUSS für professionelle Fotografen und etwas, das ich mindestens einmal im Monat durchführe.
Deine Umgebung kann einen starken Einfluss darauf haben, wie dein Bildschirm aussieht und wie dein Gehirn das interpretiert, was du siehst. Stelle sicher, dass es in dem Raum, in dem du arbeitest, keine unterschiedlichen Lichtquellen gibt (zum Beispiel eine Mischung aus verschiedenen Lampen). Auch farbige Wände können einen Farbstich erzeugen. Manche Leute schalten sogar alle Lichter aus und arbeiten nur bei Tageslicht oder arbeiten in einem abgedunkelten Raum mit einem Monitor, der vor Umgebungslicht geschützt ist.
Persönlich bearbeite ich lieber tagsüber, wenn mein Büro vom natürlichen Licht der Fenster beleuchtet wird. Das Bearbeiten in der Nacht verfälscht fast immer meine Farbwahrnehmung, und ich muss die Bearbeitung (insbesondere in Bezug auf den Weißabgleich und die Helligkeit/Dunkelheit) am nächsten Tag noch einmal überprüfen.
Weiße Hunde oder Hunde mit weißen Flecken erleichtern es oft, Farbverfälschungen zu identifizieren und das Bild entsprechend mit dem Auge anzupassen. Solange der weiße Bereich, auf den du dich beziehst, einer klaren Lichtquelle zugewandt ist ( Beispiel: offene Himmel) und nicht von umgebenden Farben kontaminiert wird, die reflektiert werden, wie zum Beispiel grüne Grasfarben auf weißem Brust-oder Bauchfell.
1. Passe den Weißabgleich an, bis dieser Bereich sauber und neutral aussieht, und du wirst feststellen, dass der Rest des Bildes normalerweise auch korrekt ist.
Manchmal ist es hilfreich, die Weißabgleich-Schieberegler absichtlich in schneller Folge weit hin und her zu ziehen. Dies stört den Versuch deines Gehirns, Farbkonstanz aufrechtzuerhalten, was normalerweise erst einsetzt, wenn du eine Weile ein konsistentes Bild betrachtet hast.
Von warm zu kühl, kühl zu warm, warm zu kühl – dann magenta zu grün, grün zu magenta – du verstehst schon. Diese Methode kann deine Wahrnehmung von Farben aus dem Einfluss deines Gehirns heraus lösen und dir helfen, Farben so zu sehen, wie sie wirklich sind.
Eine andere Methode besteht darin, die Dynamik und Sättigung maximal zu erhöhen, um Farbverfälschungen in neutralen Bereichen (wie weißem oder schwarzem Fell) deutlicher sichtbar zu machen. Dann kannst du die Weißabgleich-Schieberegler anpassen, um die Farbstiche zu entfernen, und danach die Dynamik- und Sättigungsschieber wieder auf Null zurücksetzen. Du musst jedoch warten, bis sich deine Augen an die Veränderungen angepasst haben – das Bild wird im Vergleich sehr ausgewaschen erscheinen!
Ja, das ist definitiv eine frustrierende Erfahrung! Selbst wenn du stolz auf deine Bearbeitung bist und sicherstellst, dass du das Bild mit den richtigen Einstellungen auf Facebook hochlädst, kann es immer noch sein, dass die Farben oder die Helligkeit im Vergleich zu deinem Originalbild anders erscheinen.
Das liegt oft an der Komprimierung und Verarbeitung, die Facebook oder Instagram auf die hochgeladenen Bilder anwendet, um die Ladezeiten zu verbessern.
Es gibt ein paar Möglichkeiten, dies zu umgehen oder zumindest zu minimieren. Zum Beispiel könntest du versuchen, das Bild vor dem Hochladen speziell für Social Media zu optimieren, indem du sicherstellst, dass es die empfohlenen Größen und Dateiformate verwendet:
» JPEG-Dateiformat (oder PNG)
» sRBG Farbe
» 2048 Pixel auf der langen Seite
Außerdem könntest du versuchen, die „Exportieren für Web“ -Funktion in deiner Bildbearbeitungssoftware zu verwenden, um sicherzustellen, dass das Bild für das Web optimiert ist und möglichst wenig Qualität verliert.
Aber selbst dann kann es immer noch zu kleinen Unterschieden kommen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass die meisten Menschen auf Facebook nicht so sehr auf solche Details achten wie du als Fotograf oder Bildbearbeiter.
In Photoshop hast du die Möglichkeit die Hintergrundfarben bei der Bearbeitung zu ändern, das hat Auswirkungen auf deinen Bearbeitung. Ein neutrales Grau ist die angenehmste und sinnvollste Variante zur Bearbeitung. Ich persönlich nutze gerne eine weißen Hintergrund um die Helligkeit in meinen Bildern zu prüfen, durch den hellen Hintergrund wirken die Bildern dunkler, was im Umkehrschluss dazu führt, dass ich meine Bilder heller bearbeite.
Eine schwarze Hintergrundfarbe kann dabei helfen Farben und Kontraste intensiver wahrzunehmen und zu bearbeiten. Versuche also einfach mal die Farben zu ändern. Rechtsklick auf den Hintergrund und dann kannst du jeder beliebige Farbe einstellen.
Hintergrundfarben in Photoshop können dir helfen nochmal einen „reinen“ Blick auf deine Bilder zu werfen. Denn jede Farbe lässt deine Bilder etwas anders wirken (grau, hellgrau, schwarz, weiß, etc.)
Farbkonstanz kann für Fotografen wirklich herausfordernd sein, und manchmal ist es am besten, eine Pause zu machen und deinen Augen eine „Calm & Relax“-Behandlung zu gönnen.
Der Blick auf sauberes Tageslicht setzt deine Wahrnehmung auf Tageslichttemperatur zurück und hilft dir, Farbverfälschungen besser zu erkennen, wenn du zurückkehrst, um das Bild mit frischen Augen zu betrachten. Wenn du tagsüber bearbeitest, schau aus dem Fenster oder mach einen kurzen Spaziergang draußen.